Dies ist das zweite Buch des „Drachenläufer“- Autors und die Geschichte spielt in

Tausend strahlende Sonnen

Afghanistan. Es thematisiert anhand der Schicksalsdarstellung zweier mehr oder weniger zwangsverheirateter Frauen den prägenden Einfluss von Terrorismus, religiösem Fanatismus und Machtwechseln auf die afghanische Zivilbevölkerung (Asyl, Migration). Am härtesten werden von den Repressionen die Frauen getroffen, die unter der Herrschaft der Taliban nicht mal mehr in Kabul unverschleiert und nur in Begleitung eines Mannes auf die Straße dürfen.

Es kommen Zeiten, in denen Mariam, die Mutter zweier Kinder, die ältere Tochter in einem Internat abgeben muss, weil sie einfach nicht mehr die Fürsorge zweier Kinder übernehmen kann.

Mariam und Leila leben sind nacheinander mit demselben Mann verheiratet worden. Mariam weil sie ein harami – das uneheliche Kind einer Hausangestellten und ihres wohlhabenden Dienstherren – wird mit Rashid einem Schuhmacher aus Kabul verheiratet, und weil diese ihm auch nach 12 Jahren Ehe noch kein Kind schenken konnte, nimmt er noch die verwaiste Laila – die aus gutem Haus stammt und ihre Eltern bei einem Bombenangriff verlierte, zur Frau. Leila stimmt der Ehe zu, weil sie merkt, dass sie von ihrem Jugendfreund und Geliebten Tarik, der mit seiner Familie nach Pakistan flüchtete, schwanger ist. So hat sie die Möglichkeit, dass Kind aufzuziehen ohne dass jemand sich Gedanken darüber macht, ob es ein Uneheliches ist.

Für beide Frauen folgt eine sehr schwere Zeit. Mariam wird von Eifersucht geplagt, da sie nun mit einer 15 Jahre jüngeren Nebenbuhlerin im selben Haus leben muss und Leila fürchtet um die Aufdeckung des Betrugs. Doch mit der Zeit erwärmen sie sich doch für einander und solidarisieren sich gegen den gewalttätigen Ehemann – So weit, dass sie in Kauf nehmen für einander zu sterben.

Husseini, der als Sohn eines Diplomaten und einer Lehrerin in Iran und Paris aufwuchs und dann mit der Familie in die USA auswanderte, beschreibt immer wieder das sich verändernde Leben in Kabul die bedrückende Lage der Frauen sehr ausgeprägt. Auch wenn die sprachlichen Konstruktion teilweise etwas holprig sind – die Nennung der arabischen Worte plus Übersetzung im Text nervt – ändert das kaum etwas daran, dass die Geschichte durchaus fesselt.